Kunstmarkt am Ende?

stattfindende Sterben der kleinen Galerien und die Konzentration auf wenige Künstler künden schon lange eine existentielle Krise des Kunstmarktes an.  Die beiden Autoren mahnen nicht nur, sondern entwerfen interessante Alternativen: Die an Kunst Interessierten, Besucher von Museen und Galerien sollten viel stärker daran beteiligt werden, was in ihren Häusern gezeigt wird. Das muss nicht auf einseitige und verzerrende  Kunstpräsentationen hinauslaufen, wenn man verschiedene Bevölkerungsschichten mit einbezieht. An Künstler gerichtet: „Verweigert dem Kult der Exklusivität Euren Dienst“.  Sie fordern die Künstler auf, ebenso auf die potentiellen Käufer zuzugehen und das zu zeigen, was ihnen entspricht. 

Spätestens hier ziehe ich als Maler und als Leser dieses Artikels innerlich die Notbremse und frage mich, ob der Kunstinteressierte dann nicht gleich ins Möbelhaus gehen sollte und sich dort entsprechende Dekorationsobjekte besorgen sollte. Ich werde in meinem Credo „Geld macht die Kunst kaputt“ nur bestärkt und ziehe für mich hier die Grenze zwischen Kunst und Kunstmarkt. In meinem Verständnis zeichnet sich Kunst, egal ob sie verkauft wird oder nicht, darin aus, dass sie mind. drei Kriterien erfüllt: 
– Orginalität, das Kunstobjekt sollte mich überraschen, neue Seh-weisen mir ermöglichen
– Subjektivität, ich suche die individuelle Geschichte eines Menschen in dem Werk
– Konzeptualität, es muss dem Kern des Lebens auf der Spur sein. 

Malewitsch drückt dies in der Beschreibung seines Bildes „Das Quadrat von 1913“ in einer wunderbaren Metapher aus: „Das Quadrat ist nicht das Bild, so wie der Schalter und der Stecker auch nicht der Strom sind. Die Welt als Empfindung der Idee, unabhängig vom Bild, das ist Inhalt der Kunst“.