Durchblicke

An diesem Bild arbeite ich schon mehrere Tage. Wenn es dann mal fertig ist, kann ich keine Linien und Ecken mehr sehen. Im Ernst: Es ist unglaublich anstrengend, Linie für Linie gerade zu malen, das Abkleben funktioniert nicht immer. Also heisst es, Geduld zu bewahren und cm für cm weiter zu malen. 
Die Idee zu diesem Bild kam mir in der Kunsthalle Hamburg. Im neuen Museumsbau befindet sich in der Mitte eine Art Atrium, um das herum die einzelnen Ausstellungsräume platziert sind. 

 

Seitenansicht meines neuesten Werkes: Durchblicke, in Arbeit.

TOYen Ausstellung in Hamburg

Am letzten Wochenende besuchte ich eine sehr bemerkenswerte Sonderausstellung der tschechischen Surrealistin TOYEN in der Hamburger Kunsthalle. Sie lebte von 1902 bis 1980 und zählt heute zu einer der bedeutendsten tschechischen Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Zum ersten Mal außerhalb Tschechiens wird diese Künstlerin und ihr Werk in Zusammenarbeit mit dem Muséé D’Art Moderne de Paris, der Nationalgalerie Prag und der Hamburger Kunsthalle gezeigt. Marie Cerminova legte 1923 ihren bürgerlichen Namen ab, lebte viele Jahre in Paris und pflegte enge freundschaftliche Beziehungen zu den französischen Surrealisten, u.a. zu  Andre Breton. 

Ein Blick in die Ausstellung „TOYEN“

Diese Ausstellung ist deswegen für mich auch so besonders, da sie eine Frau würdigt, die schon in den 20 Jahren mit ihrem Leben und ihrer Kunst sich gegen gesellschaftliche Determinanten und Repressalien wendete und in ihrem Werk ihre eigene Welt erschuf. Seit ihres Lebens ging sie wie ein Kind den Dingen auf den Grund . So titelt Annie le Brun, die mit ihr eine jahrzehntelange Freundschaft verband ihr Kapitel  im Ausstellungskatalog mit „Toyen, die absolute Abweichung“. 

Die Hamburger Kunsthalle  gibt gemeinsam mit dem Hirmer Verlag einen sehr lesenswerten Katalog zur Ausstellung mit vielen Hintergrundinformation zu TOYEN und zu den tschechischen Surrealisten heraus: 
Görgen-Lammers, Le Brunn, Anna Pravdova (Hrsg.): TOYEN, München 2021, Hamburger Kunsthalle, Hirmer Verlag

Mittagspause

Kürzlich wurde ich nach meinem Malstil gefragt. Natürlich hat sich in den letzten Jahren ein eigener Stil, die Dinge um mich herum zu betrachten, entwickelt. Dennoch gilt für mich die Maxime: Inhalt gibt Form., d.h. mich beschäftigt ein Thema oder eine Erfahrung und versuche diese zu „begreifen“, in dem ich sie bildnerisch darstelle. 

Mittagspause, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm,. (c) 2021 Rainer Bergmann M.A.