Nachdem ich schon fast vierzig Jahre in Goldbach b. Aschaffenburg wohne, wurde es Zeit, dass ich hier ausstelle. Der Anlass ist auch ein besonderer: 800 Jahre Goldbach. Dazu findet eine Gruppenausstellung einiger kreativer Leute aus Goldbach vom 09. – 11. 11. 2018 in der Grund- und Mittelschule statt.
Ich zeige einige meiner neuesten Werke. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Zahltag, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm, (c) 2018, Rainer Bergmann M.A.
Der erste Entwurf zu diesem Bild stammt von 1985. Lange stand es in der Ecke, mal war es mir zu trivial, dann wieder technisch nicht fertig. Jetzt habe ich es mir noch einmal vorgenommen und den Malprozess damit endgültig abgeschlossen.
Dieses Bild erinnert mich an das Gefühl, das ich habe, wenn ich an Jemandem vorbeigehe, der um Unterstützung bittet oder bettelt. Das ist ein sch…. ambivalentes Gefühl. Ich helfe gerne, habe dies sogar zu meinem Beruf gemacht. Und ich habe auch in über 40 Jahren sozialer Tätigkeit ein Gespür dafür entwickelt, wo Hilfe die Hilflosigkeit nur unterstützt, aber nicht beseitigt. So gesehen ist die Ambivalenz für mich ein Indikator für das Anliegen nachhaltige, dauerhafte und stabilisierende Lösungen zu finden.
Mit diesem Bild wird die Sammlung für den Katalog 2018 bereichert. Ich mag das Bild sehr, das Spiel mit Kontrasten und Farbnuancen. In vielen meiner Bilder schaut eben doch Paul Cezanne vorbei… 🙂
pole_position, Acryl auf Leinwand, 80×100 cm, (c) 2018 Rainer Bergmann M.A.
Zur Zeit entwickele ich einen kleinen Katalog zu meinen Wegbildern mit eigenen Texten. Vielleicht denken Sie schon an ein kleines Geschenk für „Menschen unterwegs“? Sie erhalten den Katalog ab Oktober 2018 bei mir
Dieses Motiv hat mich schon immer berührt. Es war am placa Major, der Hauptplatz und historisch sehr bedeutsame Treffpunkt der Madrilenen, damals wie heute. Gleich neben dem Hutladen geht eine kleine Seitenstraße in das anliegende Viertel zwischen dem placa Puerta del sol und dem placa major. Hier traf ich die beiden Damen, ich weiß nicht, was sie sich zu erzählen hatten, auf jeden Fall war es interessant, zwei Menschen zu sehen, die sich in dem Trubel dieser Großstadt Zeit füreinander nehmen. Das finde ich gut.!
Als Landei phasziniert mich und erschreckt mich gleichzeitig das Treiben in den Grossstädten. Menschen hetzen von einem an den anderen Punkt, rast – los. „Geschwindigkeit“ ist immer wieder ein Thema, das in meinen Bildern auftaucht.
Stadtszene in Barcelona, Acryl auf Leinwand, 80 x 100cm (c) 2018 Rainer Bergmann M.A.
Diese beiden Typen habe ich im März 2001 in Riga / Lettland in der Nähe vom Freiheitsdenkmal gesehen. Das Denkmal ist ein wichtiges nationales Symbol für dieses stolze Volk, das sogar die sowietische Besatzung überlebt hat. Am Fuße der Statuen patrollieren zu jeder vollen Stunde Soldaten im Stechschritt. Ich habe den Klang immer noch im Ohr. So war es eine Wohltat 200 m weiter, die Musik dieser beiden zumindest äußerlich durchgeknallten Opas zu hören. Welch ein Kontrast.
Live_is_live, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, (c) 2018 Rainer Bergmann M.A.