Heute ist Band 5 meiner Reihe „Menschen und Orte. Gegenständliche und figurative Gemälde“ aus der Druckerei gekommen. Er enthält eine Auswahl der Gemälde, die ich in den letzten zwei Jahren gemalt habe und die teilweise noch nicht in einer Ausstellung gezeigt wurden.
Vom 25.-27. September 2020 findet im Kongresszentrum in Wiesbaden die diesjährige Kunstmesse ARTe Wiesbaden statt. Ich beteilige mich mit meinem Stand E83 und mit den aktuellen Gemälden aus der Serie „Menschen und Orte“. Ich finde es elementar vorsichtig zu sein und dennoch nach vorne zu denken. Daher freue ich mich auf die Möglichkeit meine Kunst zu präsentieren.
Nachdem die Farben ein wenig angetrocknet sind, kann ich an die Details gehen: Lasuren über Flächen legen, Schatten herausarbeiten, Gesicht verfeinern, Haare herausarbeiten……
Dieses Bild aus dem Jahr 2014 habe ich heute wieder entdeckt und es mit einer kleinen Ergänzung verändert. Damit ist der Titel „Dimensionen“ noch stärker. Ich nehme es mit in die Serie „Land schaffen“, in der ich mich mit der Spannung von Natur und menschlichem Lebensraum auseinandersetze.
Es erinnert mich an die vielen Momente auf unseren Reisen durch Skandinavien, in denen mir die Dimension von uns Menschen im Verhältnis zur Natur deutlich sichtbar wurde. Auch jetzt wird klar, dass wir die Natur nie beherrschen werden. Wir können nur dankbar, staunend und achtsam mit den Schätzen der Natur umgehen.
Gerade jetzt zieht es mich immer wieder zur Landschaft – gemäss meinem Profil „Mich interessiert der Mensch in seinem umgebenden Raum“. Es geht mir hier nicht um eine romantisch verklärte Darstellung einer wunderschönen Landschaft im Nordfjord/Norwegen. Ich verstehe dieses Bild eher als Appell an uns Alle, diese Schönheit zu bewahren. Denn, in ganz Skandinavien bis hinunter nach Norddeutschland steigt der Wasserstand, wenn die Gletscher um den Nordpol noch stärker schmelzen. Natürlich ist es naiv und schlichtweg falsch die derzeitige „Coronakrise“ mit der Klimaveränderung in Verbindung zu bringen. Dennoch frage ich mich, was passieren muss, bis weite Teile unserer Gesellschaft sich um den Klimaschutz so konsequent wie um den eigenen Schutz und den Schutz von Anderen vor der Infizierung mit SARScov 2 kümmern. Ich habe keine Antwort darauf.
Dieses Bild entstand in der Rekordzeit von drei Tagen. Die beiden dargestellten Menschen strahlen für mich die innere Gelassenheit aus, die sich Viele im Moment sehnlichst wünschen.
Mich fasziniert der Moment, in dem nicht ganz klar ist, wo die sog. Wirklichkeit anfängt und wo die Spiegelung beginnt. Blicke in die eine oder andere Richtung, also in die physische „Wirklichkeit“ und in die projezierte, dann sehe ich jedes Mal etwas Anderes. Genau auf der Grenze zwischen den beiden Wirklichkeiten kann es mir schon mal schwindelig werden. So kommen mir im Moment viele Menschen vor, verunsichert, aus den Fugen geraten, nach Orientierung suchend. Gründe dazu gibt es genügend. Was hilft mir in solchen Situationen: Ich spüre meine Füsse und nehme Kontakt mit dem Boden auf. Das ist kein Witz. Ich achte mehr auf mich und gehe Schritt für Schritt, spüre Boden unter meinen Füssen und die Kraft in mir.
In den letzten Jahren hat mich in meiner Malerei immer wieder die Natur, Landschaften und die Auswirkungen durch den Menschen interessiert. In dieser Serie mit dem Titel „Land schaffen“ habe ich Bilder aus den letzten 3 Jahren zusammengestellt, in denen der bedrohte Lebensraum durch den Menschen selbst das zentrale Thema ist. Zur Serie
„Social Distancing“ das Gebot der Stunde zum Schutz von uns Allen. Abstand halten und Beziehungen er-halten ist nicht nur eine Notwendigkeit, um uns vor körperlichen und seelischen Erkrankungen zu schützen, sondern auch eine Kunst, Beziehungen tatsächlich auf ihren Bestand zu überprüfen und nicht innerlich zu vereinsamen.
Wir brauchen Abstand zueinander und brauchen Beziehungen, die uns in diesen Tagen tragen.