Diese beiden Typen habe ich im März 2001 in Riga / Lettland in der Nähe vom Freiheitsdenkmal gesehen. Das Denkmal ist ein wichtiges nationales Symbol für dieses stolze Volk, das sogar die sowietische Besatzung überlebt hat. Am Fuße der Statuen patrollieren zu jeder vollen Stunde Soldaten im Stechschritt. Ich habe den Klang immer noch im Ohr. So war es eine Wohltat 200 m weiter, die Musik dieser beiden zumindest äußerlich durchgeknallten Opas zu hören. Welch ein Kontrast.
Live_is_live, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, (c) 2018 Rainer Bergmann M.A.
Das Motiv zu dieser Arbeit entstand während einer Reise nach Riga im Jahr 2004 in den berühmten Markthallen von Riga.
Frauenbilder, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, (c) 2015 Rainer Bergmann M.A.
Während eine ältere Dame, schwerbeladen und langsamen Schrittes, die Hallen verlässt, läuft sie an einer jüngeren und scheinbar unbeteiligten Frau vorbei.
Dieser Ausschnitt prägte sich in mir ein, ich erstellte einige Skizzen, die ich dann Jahre danach in einem Gemälde umsetzte. Was mich an dieser Situation und an diesem Bild immer noch beschäftigt, ist die Spannung, die entsteht, wenn sich Menschen unterschiedlicher Biographien und Lebenssituationen begegnen. Ich habe nicht die Absicht zu belehren oder auf soziale Missstände hinzuweisen, sondern ich möchte Situationen festhalten, um den beteiligten Menschen zumindest für mich damit ein Stück ihrer Würde zu geben. Rainer Bergmann M.A.
(Text aus der Ausstellung zur Kulturnacht 2018 „Europa er-leben“)