Begegnungen zwischen Menschen gestalten sich 2020 anders als in den letzten Jahren: kontrollierter, mit Ungewissheit über die Folgen versehen, verkrampft, vorsichtig. Ich glaube alle Menschen sehnen sich verständlicherweise nach „Normalität“. Darauf müssen wir noch ein paar Monate warten.
Begegnungen 2020, Acryl auf Leinwand, 50 x 60 x 2 cm, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A.
Hinter dem Titel „Begegnungen 2020“ verbergen sich meine neuesten Arbeiten in den letzten Tagen. In denen reflektiere ich meine Beobachtungen über die Auswirkungen der Pandemie auf die Interaktion von Menschen. Sie können auf Instagram gerne einen Kommentar dazu abgeben.
Begegnungen 2020, Acryl auf Leinwand, 40 x 120 cm, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A.
Ich bin immer auf der Suche nach der Übereinstimmung zwischen dem Konzept eines Bildes in meinem Kopf und dem tatsächlichen Geschehen auf der Leinwand; bin oft unzufrieden, zögere und experimentiere. Hier habe ich Reste von meiner letzten Hausrenovierung verarbeitet, um eine fast dreidimensionale Wirkung eines Motivs zu erzielen: Armierungsgewebe aus dem Baumarkt auf Leinwand geklebt. Ich habe schon mal versucht, dreidimensional zu arbeiten in dem Bild „Siesta Barcelona“, in dem ich zwei unterschiedlich große Leinwände versetzt aufeinander geklebt habe.
Shopping, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A. Der Dorfplatz, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A.
Nach mehreren Überarbeitungs- und Trocknungsphasen ist heute nun das Ölgemälde „social distancing“ fertig geworden. Jetzt sind die Details auch herausgearbeitet und das Farbkonzept stimmt.
Social distancing, oil on canvas, 80 x 100 cm, 31 x 39 inch, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A.
Endlich, nach langen Trocknungsphasen und Zeiten, in denen ich an dem Bild gezweifelt habe, bin ich jetzt sehr zufrieden. Vielleicht hängt es mit der Auseinandersetzung mit meinem Alter zusammen. 🙂
Young an old, oil on canvas, 80 x 100 cm / 31 x 39 inch, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A. Young and old, detail (c) Rainer Bergmann M.A.
Nach drei ereignisreichen Tagen und vielen interessanten Begegnungen haben wir den Stand wieder abgebaut und die Materialien wieder eingepackt. Die Besucherzahlen (4000 Besucher an drei Tagen) waren -trotz Corona Pandemie- mit denen des Vorjahres vergleichbar. Ich habe viele gute Gespräche geführt und viele neue Kontakte geknüpft.
Jetzt endlich ist es soweit. Nachdem es lange für mich zumindest auf der Kippe stand, ob die ARTe Wiesbaden überhaupt stattfinden kann und ich trotz des immer noch vorhandenen Risikos, teilnehme, bin ich froh, dass es jetzt losgeht.
Heute habe ich mit Unterstützung meiner Söhne den Messestand aufgebaut und die Bilder gehängt. Mal sehen. Ich bin sehr zufrieden. Insgesamt bietet sich in der Vielfalt der Ausstellung ein buntes Bild. Als figurativer Maler steche ich klar hervor. Das ist ja nicht schlecht.
Wie aus der Zeit gefallen wirken die zwei Gestalten, die in meinen Wegbildern und in der Serie „Land-schaffen“ auftauchen. Tatsächliche wirken sie wie aus dem Mittelalter, meist von hinten gemalt, dick mit alten schweren Mänteln und mit Filshüten ausgestattet, stapfen sie durch die Zeit. Wofür stehen sie? Ich gebe es dem Betrachter als Rätsel auf. 🙂
Detail aus „ein unheimlich schöner Tag“, Öl auf Leinwand, 80×100 cm, (c) 2020 Rainer Bergmann M.A.