Ich male Momente, Situationen – nicht um sie abzubilden, sondern um neue Ereignisse zu schaffen. Ich bin dabei Beobachter und gleichzeitig beobachte ich meine Beobachtungen, in dem ich sie hin und her wälze, mich mit ihnen auseinandersetze, streite, um sie dann, wie in einem Zwischenstadium fest-zu-halten, jederzeit bereit sie wieder zu übermalen oder zu verändern.
Zur Zeit inspiriert mich das Grün in der Natur sehr. In den letzten 10 Tagen sind daher diese zwei großformatigen Bilder entstanden: „landscape in spring“ und „dancing trees“.
Folgendes Bild habe ich gerade fertig gestellt: Es trägt den Titel Feierabend Verkehr. Warum zwei Worte? Ja, es könnte den ersehnten Feierabend darstellen, oder auch den Verkehr, der sich im Feierabendmodus befindet… Ich überlasse es dem Betrachter.
An diesem Bild arbeite ich schon eine geraume Zeit und habe es lange „reifen“ lassen. Jetzt füge ich nur noch einige Details hinzu, dann kann ich es auf die nächste Ausstellung mitnehmen.
Gedanken dazu: Magie und Zweifel. Zwei Pole, die um einen gesunden Ausgleich ringen. Wo treffen sie sich, wie finden sie eine Balance?
In allen meinen Bildern geht es mir um mehr als um die Abbildung einer physischen Realität: 2 Frauen gehen in einer fiktiven Landschaft spazieren. Soweit so gut. Viel interessanter ist der Raum dazwischen, zwischen dem Betrachter und dem, was er sieht.
Die Vorlage zu diesem Bild hatte ich schon 2016 entworfen, war aber die ganze Zeit unzufrieden. Nach einer Weile habe ich das Motiv verfeinert und dann verfremdet. Eigentlich sind in diesem Bild wieder zwei Szenen verarbeitet. Einmal laufe ich in irgendeiner Fussgängerzone. Rechts und links rasen die Menschen an mir vorbei. Die zweite Szene wechselt die Bühne: Der Strassenverkehr ist ähnlich hektisch. Nun ja, nach 2 Jahren bin ich wieder mit diesem Bild versöhnt.
Ich beschäftige mich in letzter Zeit künstlerisch häufiger mit Spiegelphänomenen, im konkreten und im übertragenen Sinn. Dabei sind seit ein paar Wochen eine ganze Reihe von Bildern entstanden. Es sind Beobachtungen von Situationen, in denen physikalische und nichtstoffliche Elemente auf einander reagieren, ihr Dasein und ihr Sosein in Bezug aufeinander definieren.
Dieses Bild mit dem Titel „Spiegelprojektion“ ist mein erstes Bild, das ich in diesem neuen Jahr gemalt habe. Die Idee dazu entstand vor einigen Jahren schon im Museum Hamburger Bahnhof/Berlin. Dort wurde eine begehbare Spiegelinstallation gezeigt, die den Betrachter mannigfach vervielfältigte. Hier geht es mir um die Themen Identität und virtuelle Wirklichkeiten.